Das Selbsthilfenetzwerk wächst! Jahrestagung 2023 in Rastatt
Die Jahrestagung 2023 des Selbsthilfenetzwerks Kopf-Hals-Mund-Krebs e. V. zeigt: das Netzwerk wächst!
Vom 04. bis 07. Mai 2023 fand das Bundestreffen des Selbsthilfenetzwerks Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V. in Rastatt statt. Neben der obligatorischen Mitgliederversammlung bot das Treffen einen Mix aus Fachvorträgen und Workshops zu den Themen Angehörigenarbeit, Immuntherapie, Fortbildungen in der Selbsthilfe und Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements. Neben den offiziellen Arbeitseinheiten im Plenum und in Kleingruppen bot die Jahrestagung wieder ausreichend Platz zum Netzwerken und informellem Austausch.
Am Donnerstag, den 04.05.2023, reisten über 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet an. Um 17 Uhr eröffneten wir die Jahrestagung mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Ein großer Teil kannte sich bereits aus den Vorjahren und hatte sich sehr auf das Wiedersehen gefreut. Aber wie jedes Jahr kommen auch immer wieder neue Teilnehmende dazu. Diese konnten so alle Anwesenden kurz kennenlernen und erste Kontakte knüpfen. Interessant und aufschlussreich waren verschiedene Aufstellungen der Personen im Raum zu den Fragen: Alter? Häufigkeit der Tumore? Erstes bzw. letztes Auftreten des Tumors? Zwanglos fanden so erste knappe Gespräche in wechselnden Formationen statt.
Am Freitag starteten wir nach einem reichhaltigen, vielfältigen Frühstück mit zwei Arbeitsgruppen. Die eine Arbeitsgruppe, angeleitet von Christina Oehme und Uwe Phillipps, tauschte sich zu der wichtigen Arbeit in den Selbsthilfegruppen aus. Dabei ging es auch um Hilfestellung von außen, z.B. bei der Gründung einer Gruppe. Die andere Arbeitsgruppe, geleitet von unserer Netzwerkmanagerin Pia Schievink, diskutierte über die Möglichkeiten der Mitarbeit im Selbsthilfenetzwerk in verschiedenen Arbeitsbereichen. Dazu machte Pia Schievink symbolisch einen Koffer mit vielen Mitmach-Möglichkeiten auf.
Am Nachmittag gab es dann fachlichen Input. Frau Dr. Martina Breuning informierte in ihrem interaktiven Vortrag über das sogenannte ANKER-Projekt: ein Projekt zur Erhebung der psychosozialen Belastungen von Angehörigen sowie einer Bedarfsanalyse für Selbsthilfe-basierte Unterstützungsangebote. Weitere Informationen über dieses Projekt finden Sie HIER!
Herr Dr. Markus Wirth vom Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München berichtete „Neues zur Immuntherapie“ und stellte uns neuste Studien vor. Nach diesem interessanten, auch für Laien gut verständlichen Vortrag gingen wir, voll mit neuen und interessanten Informationen, zum Abendessen.
Am Samstag starteten wir direkt nach dem Frühstück mit einem Workshop zum Thema „Fortbildungen“. Frau Rica Schillinger und Frau Saskia Hurle aus dem Zentrum für Kompetenz- entwicklung in der Krebs-Selbsthilfe der Uni-Freiburg erarbeiteten in diesem Workshop mit uns vieles rund um die Thematik Fortbildung.
In Kleingruppen befassten wir uns dann mit den Fragestellungen: „Was könnte Menschen daran hindern, eine Fortbildung zu besuchen?,“ „Was macht für mich persönlich eine Fortbildung attraktiv?“ sowie „Welche Fortbildungswünsche – in welchem Format?“. Zum Abschluss konnten wir noch auf der Pinnwand die Themen kennzeichnen, die wir uns in einer internen Schulung wünschen.
Die Fortbildungsangebote des Selbsthilfekompetenzzentrums der Uni-Freiburg finden Sie HIER!
Am Nachmittag fand die Mitgliederversammlung des Vereins in der Aula des Bildungshauses statt. Nach der Begrüßung und den Formalien zu Beginn der Sitzung stellten Gunthard Kissinger und Pia Schievink den Jahresbericht 2022 vor. Nach dem Kassenbericht, dem Prüfbericht sowie der Aussprache zu den Berichten wurde der Vorstand von den Mitgliedern einstimmig entlastet.
Gunthard Kissinger hatte schon im letzten Jahr signalisiert, sein Amt als Vorsitzender nicht mehr ausüben zu wollen. Auch Susanne Viehbacher wollte die Position der stellvertretenden Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen und wegen ihrer Probleme beim Sprechen gerne an eine andere Person abgeben. So erfolgte eine Nachwahl des Vorsitzenden, des stellvertretendem Vorsitzenden sowie von drei Beisitzer*Innen. Einstimmig wurden Jörg Hennigs zum neuen Vorsitzenden, Ingetraud Bönte-Hieronymus zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden sowie Wolfgang Oberhausen, Alfred Behlau und Susanne Viehbacher als weitere Beisitzer*innen gewählt.
Herzlichen Glückwunsch!
Mit einer beeindruckenden Laudatio von Jörg Hennigs verabschiedete die Mitgliederversammlung Gunthard Kissinger als bisherigen Vorsitzenden unseres Netzwerkes, das es ohne dessen Engagement und dessen mitreißende Ideen in dieser Form nicht gäbe!
Zum Glück bleibt Gunthard Kissinger unserem Netzwerk noch weiterhin erhalten. Als Initiator und Leiter des Projektes "UTA - unterwegs trotz alledem" hat er für Juni 2023 ein tolles Programm in Mecklenburg Vorpommern organisiert, das sportliche Betätigung und Aufklärung über Kopf-Hals-Mund-Krebs verbindet. Neben diesen Aktionen gibt es eine wissenschaftliche sportmedizinische Begleitstudie. Weitere Informationen gibt es HIER!
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen kamen alle nochmals zu einer ausführlichen Abschlussrunde zusammen. Auf bereitgestellten Pinnwänden konnte jede/r einen Kommentar zur Organisation, zu den einzelnen Vorträgen und Workshops, zu unserer Gruppe und zu Themenwünschen für das Jahr 2024 abgeben.
Voller Vorfreude auf das kommende Jahr in Bonn fuhren die Teilnehmer*Innen wieder nach Hause. Am Ende bleibt die Erkenntnis: wir sind gemeinsam unterwegs - trotz alledem!
Susanne Viehbacher und Barbara Müller
Wir danken der Stiftung deutsche Krebshilfe und Aktion Mensch herzlich für die finanzielle Unterstützung dieser Tagung!